Das Compassion-Projekt gehört seit Jahren zum Curriculum Katholischer Freier Schulen. Durch die Umsetzung der neuen Bildungspläne mit ihrer Stärkung der personalen und sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler übernehmen immer mehr staatliche Schulen Compassion in ihr Curriculum sozialen Lernens. Ziel des Projekts ist die Entwicklung sozialverpflichteter Haltungen wie Solidarität, Kooperation, Kommunikation mit Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Seit dem Schuljahr 2002/03 gehört das Sozialprojekt Compassion zur festen Einrichtung für die 11. Klassen am Ludwig-Wilhelm-Gymnasium.
Das Compassion-Projekt besteht aus einem zweiwöchigen Praktikum in einer sozialen Einrichtung mit einer Zwischenauswertung, der unterrichtlichen Vor- und Nachbereitung und aus den Berichten der Teilnehmer zur Reflexion und Vertiefung des Erlebten.
Rund 65 soziale Einrichtungen zwischen Bühl, Baden-Baden, Gernsbach und Karlsruhe stellen uns ca. 140 Praktikumsstellen zur Verfügung. Zu den Einrichtungsarten zählen Alten- und Pflegeheime, Altentagesstätten, Krankenhäuser, Einrichtungen für behinderte Kinder und Erwachsene, Sozialstationen (mobile Pflege), Obdachloseneinrichtungen.
Ziel des Compassion-Projekts ist es, Schülerinnen und Schüler mit Menschen zusammenzubringen, die im Alltag in nur wenig beachteten Lebenslagen sind. Deshalb wählten wir als schulinternen Titel für das Projekt „Menschsein für andere“. Den meisten der betreuten Menschen würden viele Schülerinnen und Schüler gar nicht begegnen und von ihnen nur wenig wissen, wenn es dieses Projekt an der Schule nicht gäbe – eine Tatsache, die viele Schülerinnen und Schüler durch ihre Rückmeldungen auf den Fragebögen und in den Berichten bestätigten.
Haltungen und Hilfsbereitschaft im sozialen Bereich beruhen letzten Endes nicht nur auf bloßem Gefühl. Deshalb sind das Gespräch über das Erlebte und die reflektierte Bewertung des Erlebten so wichtig. So haben die Besuche durch die Lehrerinnen und Lehrer während des Praktikums, das Gespräch mit Freunden, Eltern, Geschwistern, der Bericht und die Besprechung des Berichtes einen hohen Stellenwert. Sie sind unverzichtbar, denn Reflexion ist wichtig, damit das einmal Erlebte nicht einfach verpufft.